
Tiny House Kultur 2020
Kurz vorm Jahreswechsel gibt’s noch ein paar News für euch.
Die C-Krise hat uns zwar ausgebremst aber nicht ganz gestoppt. Wir haben Online-Interviews geführt, Vorträge gehalten und an Beiratssitzungen teilgenommen.
Die Pandemie und die daraus resultierenden Jahres-Lockdowns haben uns noch einmal deutlich gemacht, was für uns zählt. Solidarisches Miteinander, Nachbarschaftshilfe, Selbstfürsorge und -versorgung, Unabhängigkeit, Eigenverantwortung und Verantwortung für unsere Mitmenschen und die Umwelt, dass sind maßgebliche Aspekte, auf die es uns ankommt. Dieses Selbstverständnis bildet auch die Grundlage unseres Konzepts.
Seit Mai 2017 engagieren wir uns für das Wohnen auf kleinem Fuß. Wir wollen damit ein ressourcenschonendes Zeichen in der Bremer Baukultur setzen. Unsere Impulse sind in der Politik und Bildungslandschaft angekommen.

Wir ziehen Bilanz
Aus der Presse:
Kleines Haus – großes Glück
https://weserreport.de/2020/08/bremen-bremen/panorama/kleines-haus-grosses-glueck/
(Hinweis: einige Mailprogramme wie z.B. Thunderbird zeigen eine Warnung für externe Links)
Als Antwort und Konsequenz unserer Kleinen Anfrage an den Senat wurde Lisa Hübotter (Bremer Umweltressort) damit beauftragt nach geeigneten Tiny-House-Flächen im Bremer Stadtgebiet zu suchen. Das Ergebnis ihrer Suche: Eine seit über 30 Jahren brachliegende Fläche in Woltmershausen. Das Gelände ist besonders interessant für Tiny Houses, da es wegen des hohen Baumbestandes für größere Bauten nicht geeignet ist. Lisa Hübotter erstellte ein Baumkataster der schützenswerten Bäume und einen vorläufigen Lageplan einer möglichen Tiny House Kleinstsiedlung.

Aktiver Beirat – passives Bauressort
Im Sommer fand ein erstes konstruktives Treffen mit Vertretern des Woltmershauser Beirats statt. Edith Wangenheim (Beiratsvorsitzende), Anja Leibing und Herrmann Lühning, empfingen uns mit offenen Armen und interessierten Ohren. Die Anwesenden waren der Ansicht, dass das Projekt eine Bereicherung für den Stadtteil darstellt und sich das brachliegende Gelände an der Stromer Straße für eine Umsetzung eignet.
Auf einer Beiratssitzung Ende September erhielten wir die Gelegenheit unser Vorhaben allen Beiratsmitglieder und der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.
In Woltmershausen könnten bald Tiny Houses entstehen – Pressebericht zur ersten Sitzung:
https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-sued_artikel,-in-woltmershausen-koennten-bald-tiny-houses-entstehen-_arid,1936704.html
„Warum dauert das so lange?“
Bei der folgenden Sitzung im November war Tom Lecke-Lopatta als Behördenvertreter anwesend, um von Bauamtsseite Stellung zu beziehen. Leider blieb Tom Lecke-Lopatta bei unkonkreten Aussagen und einer abwehrenden Haltung bezüglich der Fläche in der Stromer Straße. Seine Argumentation wirkte wenig überzeugend und wurde von Beiratsmitgliedern deutlich entkräftet. Nicht nur bei uns schlich sich das ungute Gefühl ein, dass das Bauamt mauert.
Der lange Weg zu Tiny-Houses – Pressebericht zur zweiten Sitzung:
https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-sued_artikel ,-der-lange-weg-zu-tiny-houses-_arid,1946082.html
Einstimmiger Beschluss
Unbeeindruckt von der Blockadehaltung des Bauressorts formulierte der Woltmershauser Beirat eine Beschlussfassung für die Schaffung von planungsrechtlichen Grundlagen für eine Lückenbebauung an der Stromer Straße. Der Beschluss wurde am 14.12.20 einstimmig angenommen.
Zur Beschlussfassung:
14.12.2020: Beschluss des Beirates Woltmershausen „Planungsrechtliche Grundlagen für Lückenbebauung an der Stromer Straße schaffen! (pdf, 104.5 KB)
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau ist aufgefordert, die planungsrechtlichen Grundlagen für eine Bebauung an der Stromer Straße zu schaffen und sich dazu zu äußern, in welchem Zeitraum und mit welchen Schritten die Schaffung von Baurecht umgesetzt werden kann und soll. Anfang 2021 erwarten wir eine Antwort.

Und sonst?
HSB widmet den Tiny Houses einen Semesterschwerpunkt
Ende August fand ein Treffen mit Professorin Michaela Hoppe von der Hochschule Bremen statt, sie lehrt im Gebiet Klimagerechte Architektur. In dem konstruktiven Gespräch erörterten wir verschiedene Fragestellungen und Aspekte rund um die Themen Tiny Houses und Nachhaltigkeit. Für das Wintersemester 20/21 plante Prof. Hoppe einen Schwerpunkt zum Thema Tiny Houses. Die hohe Anmeldungsquote spiegelte das große Interesse an diesem Thema. Zum Semesterauftakt am 6. November hielten wir einen Impulsvortrag mit anschließender Diskussion vor zahlreichen Studierenden. Für uns war es ein inspirierender Nachmittag und wir sind schon jetzt gespannt auf die studentischen Ideen.

Wir sagen Danke!
Rückblickend sind wir schon ein bisschen stolz darauf, dass es unsere Tiny-House-Idee bis in den Bremer Senat geschafft hat, dass wir einen (Denk)Anstoß geliefert haben und dass das Konzept vom kleinen Wohnen in die Tat umgesetzt werden soll. Andererseits merken wir, dass wir als private, Non-Profit Initiative einen Kampf gegen die Bremer Verwaltungswindmühlen führen und diese mahlen extrem langsam.
Allen unseren Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen ein riesengroßes Dankeschön für das Engagement und die tatkräftige Unterstützung in diesem besonderen Jahr. Ein besonderer Dank geht an Edith Wangenheim für ihren tollen Einsatz!
Rutscht alle entspannt ins neue Jahr, bleibt gesund und engagiert!
Liebe Grüße von Andrea & Mark
